Reuters berichtete kürzlich, dass die Europäische Union plant, den Aufbau grenzüberschreitender Energieinfrastruktur zu beschleunigen, Netzengpässe zu beseitigen und den Bau neuer Übertragungsleitungen zu fördern. Trotz des groß angelegten Einsatzes kostengünstiger erneuerbarer Energien durch die EU-Mitgliedstaaten hinken Netzausbau und -modernisierungen hinterher, was zu Einschränkungen bei der Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie, mehr Stromverschwendung und höheren Stromkosten führt. Derzeit sind die Energiepreise in Europa zwei- bis dreimal höher als in China und den Vereinigten Staaten, was die industrielle Wettbewerbsfähigkeit des Landes erheblich beeinträchtigt.
Die Europäische Kommission plant die Ausarbeitung eines zentralen Plans zur Beschleunigung der Umsetzung wichtiger grenzüberschreitender Energieprojekte. Dem Entwurf zufolge sollen Netzinvestitionen in Höhe von 5 Milliarden Euro dem Energiesystem Kosten in Höhe von 8 Milliarden Euro ersparen. Ohne sofortige Maßnahmen werden Netzbeschränkungen bis 2040 die EU dazu zwingen, ihre Nutzung erneuerbarer Energien um 310 Terawattstunden zu reduzieren, was der Hälfte des EU-Haushaltsstromverbrauchs im Jahr 2023 entspricht.
Um den langjährigen Verzögerungen bei Genehmigungen entgegenzuwirken und die Projekteffizienz zu verbessern, plant die Europäische Kommission außerdem die Änderung relevanter Vorschriften, einschließlich der Befreiung einiger Energieinfrastrukturprojekte von Umweltprüfungen, der Abschaffung der Notwendigkeit von Umweltgenehmigungen für kleine-Projekte im Bereich erneuerbare Energien und Energiespeicherung, der Verkürzung netzbezogener Genehmigungszeiten- und der Ermöglichung einer automatischen Genehmigung für neue Ladeeinrichtungen für Elektrofahrzeuge innerhalb von maximal sechs Monaten.




